Ab 1964: Der Hartplatz ...

Der Hartplatz, Einweihung am 22. August 1964

 

 

Gleich nach der Vereinsgründung wurde damit begonnen, die Voraussetzungen für den Bau eines eigenen Sportplatzes in Dombach zu schaffen. Bis zur Gebietsreform im Jahre 1974 und dem Zusammenschluss mit Camberg, später Bad Camberg, war die Taunusgemeinde noch selbstständig. Letzter Bürgermeister vor der Eingliederung in die Kneippstadt war Albert Rill.

 

Bereits am 8. Februar 1961 wurde von der Firma Kaspar Traut, Camberg, zwecks Neubau eines Sportplatzgeländes ein  Kostenvorschlag erstellt und von der Gemeindevertretung im September gleichen Jahres der Beschluss gefasst, dem Sportclub das beantragte Holz für die Errichtung der Umzäunung sowie dem Ballfang zur Verfügung zu stellen. Für die anfängliche  Nutzung des alten Sportplatzes in Camberg musste der Verein eine Entschädigung in Höhe von 5,-- DM pro Spieltag entrichten.

 

Der Sportplatzbau in Dombach beschäftigte in der Folgezeit weiter den Vorstand und die Mitglieder, mussten doch bei verschiedenen Adressaten Anträge auf Zuschüsse gestellt und Angebote eingeholt werden, um die Finanzierung zu sichern.

Mit Datum vom 8. August 1962 hatte der Erbacher Bau-Ingenieur Willi Sabel dem Verein einen detallierten  Kostenvoranschlag für den Kleinsportplatz unterbreitet und auch Lagepläne vorgelegt. Gut zwei Jahre später, am 22. August 1964, dem Kerbesamstag,  konnte schließlich der Hartplatz feierlich seiner Bestimmung übergeben werden.

 

„Endlich auf eigenem Gelände“, so überschrieb die „Nassauische Landeszeitung“ den Artikel. Bis zu jenem Wochenende hatten die Dombacher Fußballer auch die Heimspiele auswärts (erst in Camberg, später in Erbach) austragen müssen, weil ein Sportplatz im Ort fehlte. Die Gemeinde Dombach stellte nun das für die Errichtung der Anlage notwendige Grundstück oberhalb der Schule am Waldrand zur Verfügung. Um das Spielfeld erst einmal „in die Waage“ zu bringen, waren Peter Breitenbach und Josef Schaaf (Camberg)  mit der Raupe der Baufirma Traut aus Camberg im Einsatz,  die kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Nur der Diesel musste beschafft und bezahlt werden. Bei einer von Manfred Jäger und Albert Ochs im Ort durchgeführten Sammlung wurde um Spenden gebeten, um diese Kosten aber auch die Arbeitsleistung von Peter Breitenbach (direkt)  sowie Josef Schaaf (über die Firma Traut,  bei der beide beschäftigt waren),  zu vergüten. Mit der großzügigen Spende von 50.00 DM machte Peter Krämer den Anfang auf der Liste.

 

Fertig gebaut wurde später der Hartplatz vom Kultur- und Tiefbau-Unternehmen Karl Krämer aus Bingen-Dietersheim. Dabei wurde der Platz noch einen Meter tiefer gelegt. Bis zur Übergabe im August 1964  musste noch viel Schweiß vergossen werden. Mit Idealismus und Arbeitswillen allein konnte das Vorhaben jedoch nicht gelingen. Dazu gehörte auch das nötige Geld. Und daran fehlte es lange Zeit. Doch der Kreis Limburg und  Landessportbund Hessen haben schließlich Zuschüsse bereitgestellt. Diese Hilfe fachte den Eifer der Fußballer zu noch größeren Eigenleistungen an. Viele freie Stunde haben nun die Sportler und Helfer  auf dem Gelände verbracht. Bäume und Hecken mussten entfernt, später Pfähle für die Einzäunung gesetzt und  die Tore aufgerichtet werden. Noch wenige Stunden vor der Platzweihe waren die Helfer eifrig an der Arbeit, um das Spielfeld herzurichten.

 

Es störte seinerzeit kaum, dass die Spielfläche nicht die vorgeschriebene Mindestgröße hatte. Die Fußballer wollten einfach vor heimischen Publikum spielen – und das war nun geschafft. Insgesamt wurden für die Baumaßnahme lediglich 20.000,-- DM an Barmittel ausgegeben, wie der Erste Vorsitzender Ewald Putz  stolz vermeldete. Wegen des felsigen Untergrundes konnte der Platz nicht mit einer Rasendecke versehen werden. Aufgetragen wurde so eine Lavalitschicht. Bevor das geschehen konnte, mussten in vielen Arbeitseinsätzen die zahlreichen großen und kleinen Steine mühsam aufgelesen werden, wobei die Schulkinder ihren besonderen Anteil hatten.

 

Bei der Einweihungsfeier wies Bürgermeister Jakob Fladung, seines Zeichens auch Zweiter Vorsitzender des SC Dombach, auf den Zweck einer solchen Einrichtung hin. Danach konnte der Ball endlich rollen. Zunächst schlug die Reserve des SV Camberg eine Sondermannschaft des SC Dombach mit 3:2 Toren. Peter Huppertsberg und Helmut Schießel glichen den vorübergehenden 0:2-Rückstand aus, ehe Erich Betz einen Foulelfmeter zum Siegtreffer verwandelte.  Zum Einsatz kamen: Franz Rauner, Wolfgang Kneip, Heinz Möhn, Helmut Uhrig, Helmut Schießel, Jürgen Glasner, Josef Krause, Ewald Putz, Helmut Griesand, Peter Huppertsberg und Josef Jäger. SVC-Kapitän Erich Betz gratulierte im Namen des SV Camberg und überreichte eine Urkunde.

 

Die erste Mannschaft des SC  Dombach und ein kombiniertes Team vom SV Erbach trennten sich 1:1 unentschieden. Manfred Jäger hatte nach einer Viertelstunde das Führungstor erzielt. Aufgestellt waren folgende Spieler: Hans-Dieter Rath, Fritz Rauner, Karl Becker, Heinz Jäger, Karlheinz Jeck, Horst Glasner, Willi Brendel, Albert Ochs, Manfred Jäger, Gerhard Usinger und Heinz-Jürgen Glasner. Erbachs Vorsitzender Kalb überreichte vor dem Anpfiff mit einem Blumenstrauß an den Zweiten SC-Vorsitzenden Jakob Fladung.

 

                                                                                                          Helmut Griesand

Der Hartplatz seit 1964 So sah der Hartplatz aus, auf dem 40 Jahre lang gespielt wurde. Foto: Helmut Griesand